Schmolzhof







Der Schmolzhof, Zeichnung von Hans Hoffmann


                
Hans Hoffmann und seine Frau Anita, geb. Stenger
Fotos mit freundlicher Genehmigung von A. Hoffmann

Das Ehepaar Hoffmann bewohnte den Schmolzhof mit seinen sechs Kindern.
Hans Hoffmann, geboren 1902 ind Krelkau war staatl. geprüfter Landwirt. Schulbesuch in Liegnitz, landw. Lehrzeit Dominium Wammen (Zirpel) bei Steinkriche. Landw. Kammerprüfung in Kamenz (1921), landwirtschaftlicher Assistent in Schmolzhof, Moschwitz (Herrschaft Heinrichau), 1922-1923 Besuch des Seminars für Landwirte in Schweidnitz. 1924/26 Universität Jena. Aktiv Corps. Agronomia. 1926/27 Assistenz in Kl. Gräditz, bei Grogau.
In Gnadenfrei, Dominium Schmolzhof, ab 5.8.1927 Verwalter des väterlichen Gutes.

1939 fällt Deutschland in Polen ein, beginnt den II. Weltkrieg ...
Dieser Krieg hat nicht vorstellbare Veränderungen herbeigeführt.
Hans Hoffmann wird eingezogen zum Wehrdienst 1939/1940. Danach vom Militär freigestellt. Ab 1.7.1941 Besitzer des Schmolzhofes.
In Mittel-Peilau Kirchenältester, Schiedsmann, anerkannter Lehrherr, sterlvertretender Vorsitzender vom Wasser- und Bodenverband Peilau / Gnadenfrei und Ortsbauernführer.
1945 Flucht über das Volpersorfer Plänel und Rückkehr zum Schmolzhof.
1945 befand sich Hans Hoffmann, nachdem er abgeholt worden war, kurz davor, erschossen oder ins Lager gebracht zu werden, aber es erfolgte auf Grund von Aussagen der Bewohner die Freilassung. Andere kamen nicht so glimpflich davon. Er wurde auf dem Schmolzhof 1945 als Verwalter unter der sowjetischen Militärverwaltung bis 18.4.1947 belassen; dann Vertreibung auf Befehl der polnischen Regierung.

1947 erfolgte die letzte Vertreibung der Dorfbewohner in Güterwaggons in Richtung englische Zone.
Im Waggon waren 32 Personen. Es war der 21. April 1947. Am 23. April war die neue polnische Grenze überfahren. In Forst Kontrolle und parteipolitische Begrüßung als "Umsiedler".
Längst war auf höchster Ebene abgesprochen, dass die Engländer den Zug nicht mehr in ihre Zone einfahren lassen würden. Wegen der Ernährungssituation nach dem Krieg meinten sie, weitere Personen in ihrer Zone nicht mehr aufnehmen zu können. Sie überließen den Transport den Sowjets, die ja mit den Polen auf der Oder/Neiße beharrten und die Oder/Glatzer Neiße Linie aufgegeben hatten. Die Engländer wollten dieses Gebiet für die Versorgung nach dem Krieg einbeziehen. Die Sowjets erklärten sich zur Aufnahme in ihrer Zone bereit und leiteten den Transport ins Lager Ventschow bei Wismar.
Der Zug fuhr über Königswusterhausen durch das schrecklich zerstörte Berlin, Nauen Ludwigslust, Schwerin. Am 25. April 1947 landete der Zug auf dem Bahnhof Ventschow. Von dort wurde weiter verteilt. Durch diese Maßnahme wurde die Familie in Ostzone und Westzone getrennt. Sie hielt aber über 40 Jahre auch nach Mauer und Stacheldraht die Verbindung aufrecht.

Hans Hoffmann verstarb 1984 in Stralsund, seine Frau Anita 1992 in Bad Bevensen.

meinen herzlichen Dank an die Familie Hoffmann, besonders an Herrn A. Hoffmann für die Auszüge aus der Chronik der Familie. 
H. Pieper Juli 2008, www.peilau.de.tl











alle Farbfotos H. Pieper 2006



Der Schmolzhof im Sommer 2009
Foto: H. Pieper
Homepage aktuell
 
Infos zu weiteren Orten im ehemaligen Kreis Reichenbach, Eulengebirge:

www.heimatbund-reichenbach.de
www.kreis-reichenbach.de
Facebook Like-Button
 
Das Dorf
 
Es bestand aus den sechs Gemeinden Nieder-Peilau, Nieder-Mittel-Peilau, Mittel-Peilau, Ober-Mittel-Peilau, Ober-Peilau I und Ober-Peilau II. Neben Ober-Peilau II lag die Kolonie Gnadenfrei der Brüdergemeine.
1934 Eingemeindung; es entstehen die Gemeinden Peilau und Gnadenfrei (Ober-Peilau I und II, sowie Ober-Mittel-Peilau kommen zur Gemeinde Gnadenfrei).
Die Rittergüter
 
Der Schlösselhof

Der Niederhof

Das Gut Mittel-Peilau, bestehend aus dem Roten Hof und dem Weißem Hof
Die Kirchen
 
Die Katholische Kirche, genannt "weiße Kirche"
Sie steht auf einer Anhöhe in Nieder-Mittel-Peilau u. ist eine schöne, schlichte Dorfkirche. Nach der Reformation war sie etwa 100 Jahre evangelisch.

Die Evangelische Kirche, genannt "rote Kirche"
Friedrich der Große wurde am 17. August 1762 nach der Schlacht am Fischerberg von Peilaus Bewohners um Rückgabe ihrer Kirchen oder Erbauung einer neuen gebeten. Er sagte es ihnen zu, aber Preußen fehlten die finanziellen Mittel.
1840 schenkte Friedrich Wilhelm III. dem Ort 14878 Taler für den Bau der Kirche. Eingeweiht wurde die Rote Kirche am 18. Juni 1845.
 
aus: Vergangenheit und Gegenwart von Peilau-Gnadenfrei von Richard Schuck, Kommissions-Verlag Herge und Güntzel (Paul Wiese), Reichbach i. Schl. 1911


"Peilau ist ein sehr großes langgestrecktes Dorf im Kreise Reichenbach an der Eule. Es ist ein sogenanntes Straßendorf. Nur durch die Kolonie Gnadenfrei und in Ober-Peilau I im Zuge der verlängerten Bahnhofsschaussee sieht der Ort wie eine ländliche Stadt aus. Das Dorf beginnt fast am Dirsdorfer Walde und endet dicht vor der Stadt Reichenbach. Der Peilebach begleitet den zirka 12 km langen Ort. Das Wasser gibt demselben höchst malerische Punkte, wie am Gladisteiche. Auch in Mittel- und Nieder-Peilau findet der Wanderer Stellen, welche in ihrer Anmut einen hohen Reiz gewähren..."
 
Seit dem 11.10.2007 waren schon 319936 Besucher (986402 Hits) Gäste hier!
Für die Inhalte externer Links ist der webmaster von www.peilau.de.tl nicht verantwortlich!